Ursachen von Stimmungsschwankungen

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Schwankende Stimmung kennt ein jeder aus seinem Alltag. Je nach Lebensphase, Wetterlage, Umgebung und manchmal auch ganz ohne ersichtlichen Grund pendelt unsere Stimmung ständig zwischen Freude und Trauer in allen möglichen Abstufungen. Das allein ist meist kein Grund zur Sorge. In manchen Fällen jedoch sind Stimmungsschwankungen besonders stark ausgeprägt. Starke Stimmungsschwankungen können verschiedene Ursachen haben, die nicht immer Grund zur Sorge sind, manchmal jedoch als belastend empfunden werden können. Das Wissen um die wahre Ursache der eigenen Stimmungsschwankungen kann jedoch bereits eine große Hilfe sein um mit diesen besser umzugehen.
Mögliche Gründe für Stimmungsschwankungen
Im Folgenden sollen die auslösenden Ursachen für Stimmungsschwankungen genannt und näher beschrieben werden. Hierbei handelt es sich sowohl um besondere Lebenssituationen und Phasen als auch um Krankheiten.
Pubertät
Eine bekannte Ursache für Stimmungsschwankungen, die jeder aus seiner Vergangenheit kennt und unter der auch Eltern ab einem gewissen Punkt zu leiden haben, ist die Pubertät. Durch die hormonellen Umstellungen haben Jugendliche in ihrer Pubertät mit teils sehr starken und scheinbar grundlosen Stimmungsschwankungen zu kämpfen, die sich mitunter in starker Gereiztheit oder plötzlicher Niedergeschlagenheit äußern. Dabei handelt es sich um einen ganz herkömmlichen Grund für Stimmungsschwankungen, dem nur mit Gelassenheit und Geduld begegnet werden kann.
Schwangerschaft
Frauen können während ihrer Schwangerschaft und auch im Wochenbett ebenfalls mit starken Stimmungsschwankungen zu tun haben. Auch hier hat der Wechsel der Stimmung mit der hormonellen und Lebensumstellung zu tun. Dennoch ist nicht jede Frau gleichermaßen von Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft betroffen. Die Wahrscheinlichkeit stark wechselnder Stimmung ist durch die ständigen Hormonschwankungen in solchen Lebensphasen jedoch besonders hoch.
Wechseljahre
Eine weitere Ursache, die ebenfalls bei Frauen extreme Stimmungsschwankungen verursachen kann, ist der Eintritt in die Wechseljahre. Auch hier ist die hormonelle Umstellung Schuld, gepaart mit womöglich psychischen Unsicherheiten, die das Älterwerden und den Eintritt in eine neue Lebensphase betreffen. Doch schon rein physisch handelt es sich bei den Wechseljahren um eine Lebensphase, die Stimmungsschwankungen begünstigt, ebenso wie Hitzewallungen, Übelkeit oder Libidoverlust.
Prämenstruelles Syndrom
Viele Frauen klagen einmal im Monat besonders über Stimmungsschwankungen, zum Zeitpunkt kurz bevor die Periode einsetzt. Dieses Phänomen wird als PMS – prämenstruelles Syndrom – bezeichnet. Typische Symptome können neben Brustziehen, innerer Unruhe, Schlaflosigkeit und Niedergeschlagenheit auch starke Stimmungsschwankungen sein.
Mangelerscheinungen
Nicht hormoneller, sondern organischer Natur sind Mangelerscheinungen, die ebenfalls Grund für anhaltende Stimmungsschwankungen sein können. Vor allem Magnesiummangel*, Natriummangel oder eine Unterzuckerung, zum Beispiel bei starker Erschöpfung oder einer Diabeteserkrankung können Stimmungsschwankungen auslösen. Wenn außergewöhnliche Stimmungsschwankungen auftreten, für die es keine andere Erklärung gibt, sollte daher auf jeden Fall eine Mangelerscheinung überprüft werden.
Psychische Erkrankungen
Auch psychische Erkrankungen können mitunter der Grund für extreme Stimmungsschwankungen sein. Am bekanntesten ist hierbei die bipolare affektive oder auch manisch-depressive Erkrankung. Diese zeichnet sich hauptsächlich durch Stimmungsschwankungen zwischen manischen und depressiven Phasen aus. Auch eine Borderline-Störung zeichnet sich unter anderem durch unvorhergesehene und teils sehr starke Stimmungswechsel aus.
Andere Erkrankungen
Nicht nur psychische, sondern auch physische Erkrankungen können Stimmungsschwankungen hervorrufen. Dazu gehören zum Beispiel chronische Erkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen oder Multiple Sklerose. Ebenso können Parkinson oder Demenz mit Stimmungsschwankungen einhergehen oder sich durch diese zeigen.
Drogen- und Medikamentenabhängigkeit
Extreme Stimmungswechsel können auch bei einer vorliegenden Drogen- und Medikamentenabhängigkeit, beispielweise während des Entzugs oder auch während des Drogenkonsums auftreten. Suchtkranke leiden häufig unter wechselnden und extremen Stimmungen.
Notwendigkeit der Diagnose
Stimmungsschwankungen können zahlreiche Ursachen haben. Nicht immer handelt es sich dabei um bedenkliche Gründe. Hormonelle oder psychisch labile Phasen macht jeder Mensch in seinem Leben durch. Abgeklärt werden sollten Stimmungsschwankungen erst dann, wenn sie besonders stark ausfallen und den oder die Betroffene oder ihr Umfeld somit belasten. Dann ist eine genauere Diagnose durch einen Arzt oder Psychotherapeuten notwendig um ernstere Erkrankungen auszuschließen beziehungsweise diese zu behandeln.
Ist die Ursache für starke Stimmungsschwankungen gefunden, lassen sich diese meist durch verschiedene Ansätze gut in den Griff kriegen und der Leidensdruck Betroffener lässt sich lindern. Schon die Ursache für die eigenen Stimmungsschwankungen zu kennen, ist ein erster Schritt zur Besserung.