Symptome von Stimmungsschwankungen

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Viele kennen den Ausdruck „himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt“ als eine poetische Art Stimmungsschwankungen zu beschreiben. Im Alltag fühlen sich Stimmungsschwankungen dagegen nicht immer poetisch an. Leichte Wechsel zwischen der Stimmung gehören natürlich dazu, unsere Laune ist schließlich nicht immer gleich und häufig haben wir eine bestimmte Stimmung sogar ganz ohne (erkennbaren) Grund. Manche Menschen jedoch entdecken bei sich hin und wieder sehr starke Stimmungsschwankungen, die in manchen Fällen physische oder psychische Erkrankungen, aber auch einfach schwierige Lebensphasen zur Ursache haben können. Auch können extreme Stimmungsschwankungen nicht nur Phasen-, sondern auch Persönlichkeitsbedingt sein. Stimmungsschwankungen äußern sich also bei verschiedenen Menschen mitunter auf unterschiedliche Art und Weise.
Wie zeigen sich Stimmungsschwankungen?
Ein Wechsel von toller Laune in die depressive Verstimmung – für manche Menschen ist das Alltag. Fest steht jedoch, dass jeder mal mit Stimmungsschwankungen zu tun hat – mal mehr, mal weniger heftig. Doch wie äußern sich diese überhaupt?
Der Name Stimmungsschwankungen oder Stimmungswechsel verrät schon relativ eindeutig, worum es sich bei diesem Phänomen handelt. Bei Stimmungsschwankungen wechselt die Stimmung und das manchmal plötzlich und ohne einen erkennbaren Grund. Entspricht es normalerweise unserer Auffassung, dass Emotionen wie Freude, Trauer, Wut, etc. an bestimmte Ereignisse und Erfahrungen oder zumindest Gedanken in unserem Leben gekoppelt sind, ist dies bei so genannten Stimmungsschwankungen nicht immer der Fall. Diese zeichnen sich eher dadurch aus, dass manchmal auch ohne bestimmten Grund die Stimmung wechselt oder sich eine Emotion zeigt, die dem aktuellen Erleben eigentlich gar nicht angemessen ist.
Fachlich kann man hier auch von einer emotionalen Affektregulation sprechen, die gefühlte Emotion oder ein Emotionswechsel passen also nicht wirklich auf die gerade erlebte Situation. Dies ist meistens der Moment, der Menschen darauf hinweist, dass unter Umständen etwas nicht stimmt. Ist ein Wechsel zwischen verschiedenen Stimmungen im Alltag noch normal und lediglich ein Zeichen dafür, dass man lebendig ist und in der Lage zu fühlen, können unangemessene Stimmungen oder der starke Wechsel zwischen Stimmungen belastend und außerdem ein Symptom für eine psychische oder organische Erkrankung sein.
Habe ich unangemessene Stimmungsschwankungen?
Zu beurteilen, ob jemand unangemessene oder belastende Stimmungsschwankungen hat, ist von außen schwierig. Vielmehr liegt es bei Betroffenen selbst zu entscheiden, ob sie ungewöhnliche Stimmungswechsel bei sich wahrnehmen und vor allem ob sie unter diesen leiden. Wer sich selbst gut kennt, wird vielleicht schnell merken, falls in einer bestimmten Lebensphase plötzlich Stimmungsschwankungen auftreten, die man so vielleicht nicht von sich kennt. Sind für diese Stimmungsschwankungen Periode oder eine Schwangerschaft verantwortlich, besteht erstmal nicht unbedingt ein Grund weiter nachzuforschen. Lässt sich aber kein eindeutiger Grund feststellen, lohnt es sich unter Umständen, näher hinzuschauen.
Wichtig ist zunächst, wie häufig die Stimmungsschwankungen auftreten. Treten sie mehrfach in der Woche oder sogar öfters im Laufe eines Tages auf? Auch wie intensiv die Stimmungsschwankungen sind, ist von Bedeutung – handelt es sich um einen Wechsel zwischen zwei völlig gegensätzlichen Stimmungen, also von großer Freude zu tiefer Traurigkeit oder sind es eher Nuancen. Auch weitere Symptome, die unter Umständen mit den Stimmungsschwankungen auftreten, physischer oder psychischer Natur, können aufschlussreich sein, zum Beispiel Antriebslosigkeit, Übelkeit, Müdigkeit oder Schlaflosigkeit.
Schließlich ist es auch noch ratsam nach möglichen Auslösern zu suchen, die mitunter zunächst gar nicht bewusst sind. Um die Ursache für Stimmungsschwankungen zu finden, kann zum Beispiel ein Stimmungstagebuch geführt werden, in dem die Zeiten, Intensität, mögliche Auslöser der Stimmungsschwankungen und weitere Symptome festgehalten werden.
Diagnose von Stimmungsschwankungen
Wer die Symptome von Stimmungsschwankungen an sich entdeckt, kann sich zunächst selbst genau beobachten um die Ursache zu finden und mit den Stimmungswechseln umzugehen. Mitunter handelt es sich nur um eine schwierige Lebensphase, denn klar ist, dass in diesen Stimmungsschwankungen Mann und Frau gleichermaßen heimsuchen können. Sollten sich Symptome von Stimmungsschwankungen jedoch über einen längeren Zeitraum, ohne Grund und in belastender Intensität zeigen, sollte die Diagnostik über einen Arzt erfolgen. Nur dieser kann feststellen ob es sich bei den Stimmungsschwankungen um eine harmlose Phase handelt oder ob doch eine organische Erkrankung, wie zum Beispiel Schilddrüsenerkankungen oder eine psychische Erkrankung, wie zum Beispiel Depressionen, die Ursache für die Stimmungsschwankungen sind. Mit einer genauen Anamnese können beim Arzt bereits erste Ursachen ausgeschlossen werden – das Stimmungstagebuch kann hierbei helfen. Ist die Ursache erst einmal gefunden, lässt sich diese häufig gut behandeln – damit verschwindet auch das Symptom, die Stimmungsschwankungen selbst.